Zehn Fragen an Gregor Hoffmann
Lokal, transparent, ökoeffektiv – dafür stehen das Wiener Unternehmen blün und Mitbegründer Gregor Hoffmann, Gärtner in fünfter Generation. In der ersten Aquaponik-Anlage in Wien und in ganz Österreich dreht sich alles im Kreis und vor allem um nachhaltige Fisch- und Gemüsezucht.
- Die wichtigste Frage zuerst: Tomaten oder Paradeiser?
Ich sage beides: Mein Vater war Wiener – Paradeiser, meine Mutter ist Oberösterreicherin – Tomaten.
- Fisch- und Gemüsezucht in einem – wie funktioniert das?
Aquaponik ist die Verbindung von Fischzucht „Aquakultur“ und Gemüsebau in „Hydroponik“. Das Fisch-Abwasser ist die Basis des Gemüsebaus.
- Wie kam es zu diesem innovativen Projekt am Rande Wiens?
Vier Partner und Freunde aus Gartenbau und Landwirtschaft hatten eine gemeinsame Idee: Eine „enkeltaugliche“ Landwirtschaft in Form einer modernen Kreislaufwirtschaft.
- Welcher Fisch eignet sich für diese Art der Zucht?
Wels, insbesondere der afrikanische Raubwels, ist durch sein natürliches Habitat perfekt angepasst.
- Was fressen die Fische – etwa das Gemüse?
Sie fressen Bio-Getreide, gemischt mit tierischem Protein, das wir aktuell in wissenschaftlich begleiteten Versuchen weiterentwickeln – hochqualitatives, zertifiziertes Bio-Futter.
- Wo gibt’s blün-Produkte?
In Gastronomiebetrieben auf der Karte, vor Ort im Hofladen oder in unserem Webshop.
- Welche Wiener Restaurants beliefern Sie?
Mittlerweile stehen wir mehr oder weniger prominent auf ca. 50 Speisekarten.
- Sind die Produkte bio?
Unsere Produktionsverfahren sind einen Schritt weiter. Es gibt dafür keine Zertifizierung im herkömmlichen Sinne – aber dafür unsere Dogmen: lokal, transparent, ökoeffektiv.
- Wie ist das so, Landwirt in Wien zu sein?
Kurz gesagt: großartig! Wir sehen uns als Teil der Wiener Landwirtschaft und genauso als Teil der Stadt – das ist nur in Wien möglich. Die enge Beziehung zur Stadt und zu unseren Mitmenschen in Form von Kunden, Stakeholdern u. v. m. ist einzigartig.
- Wo verbringen Sie Ihre Freizeit?
Ich wohne mit meiner Familie in Währing. Ein wunderbarer Bezirk mit vielen Parks.
Interview: Karoline Gasienica-Bryjak