Zentrale Bauwerke der Wiener Moderne
Jugendstilornamente und moderne Materialien prägen die Architektur im Wien um 1900. Otto Wagner wurde zum bedeutendsten Architekten der Wiener Moderne.
Karte
Secession 1898 Die goldene Kuppel ist weithin sichtbar: Die Secession, erbaut von Joseph Maria Olbrich, war ein „White Cube“ der ersten Stunde, eines der modernsten Ausstellungshäuser Europas. „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ prangt in großen Lettern über dem Eingangsportal. Im Erdgeschoß finden zeitgenössische Ausstellungen statt, im Untergeschoß ist Klimts „Beethovenfries“ zu bewundern.
– © Thibaud Hérem
Stadtbahn-Stationen 1899 Acht der unzähligen an den heutigen U-Bahn-Linien U4 und U6 gelegenen Stadtbahn- Stationen von Otto Wagner sind noch im Originalzustand erhalten: Schönbrunn und Stadtpark (U4) sowie Gumpendorfer Straße, Burggasse, Josefstädter Straße, Alser Straße, Währinger Straße und Nußdorfer Straße (U6). Am Karlsplatz befinden sich zwei besonders schöne Stationsgebäude.
– © Thibaud Hérem
Wienzeilenhäuser 1899 Die drei Häuser von Otto Wagner beim Naschmarkt bilden ein eindrucksvolles Ensemble: Das Majolikahaus (Linke Wienzeile 40) ist mit Fliesen verkleidet, die ein Blumenmuster zeigen. Das Eckhaus (Nr. 38) beeindruckt mit Ornamenten von Kolo Moser. Das dritte Haus (Köstlergasse 3) ist das schlichteste und wurde von Wagner zeitweise selbst bewohnt. Hier stand auch seine heute verschollene gläserne Badewanne.
– © Thibaud Hérem
Kirche am Steinhof 1907 Otto Wagner dachte an alles bei der Gestaltung dieser Anstaltskirche für psychisch kranke Menschen: Arztzimmer, Toiletten und Notausgänge sind hier ebenso vorhanden wie ein Becken mit herabtropfendem Weihwasser, um Infektionen vorzubeugen. Der Boden ist abfallend, damit auch Patienten in den hinteren Reihen noch gut zum Altar sehen konnten. Die Bleiglasfenster wurden von Koloman Moser gestaltet.
– © Thibaud Hérem
Urania 1910 Otto-Wagner-Schüler Max Fabiani errichtete das Volksbildungshaus mit Sternwarte am Donaukanal fast direkt an der Ringstraße. Heute sind hier auch noch ein Puppentheater, ein Kino und eine Bar untergebracht. Der Turm ist 36 Meter hoch. Und von 1911 bis 1928 wurde täglich um 12 Uhr ein von der Präzisionsuhr im Inneren ausgelöster Kanonenschuss abgegeben, nach dem die Wiener ihre Uhren stellen konnten.
– © Thibaud Hérem
Looshaus 1911 Adolf Loos hielt wenig von übermäßiger Beschmückung. Das sieht man an seinem Haus am Michaelerplatz, das wegen der fehlenden damals üblichen Fensterverdachungen „Haus ohne Augenbrauen“ genannt wurde. Der Kaiser ertrug den Anblick nicht und ließ die Fenster der gegenüberliegenden Hofburg vernageln. Ursprünglich wurde es für einen exklusiven Herrenausstatter errichtet, heute beherbergt es eine Bank.
– © Thibaud Hérem
Österreichische Postsparkasse 1912 Das Gebäude an der Wiener Ringstraße ist Otto Wagners Meisterwerk und einer der wichtigsten Bauten der Moderne überhaupt. Ein Sechstel der damaligen Welt-Aluminiumproduktion soll für den Bau verwendet worden sein – ein Meilenstein moderner Architektur. Wagner entwarf auch das gesamte Interieur: Teppiche, Möbel, Wandtäfelungen u. v. m.
– © Thibaud Hérem
Wiener Konzerthaus 1913 Stilistisch vereint das Wiener Konzerthaus Elemente des späten Historismus und des Jugendstils. Der Bau war Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionär: Die drei Säle liegen alle auf einer Ebene und können gemeinsam für eine Veranstaltung genutzt oder gleichzeitig unabhängig voneinander bespielt werden. Mehrere Buffets, ein Kaffeehaus und drei Restaurants sorgten damals für zusätzliche Unterhaltung.
– © Thibaud Hérem
Wittgenstein-Haus 1928 Der Philosoph Ludwig Wittgenstein plante (anfangs gemeinsam mit dem Architekten Paul Engelmann, später alleine) dieses Haus für seine Schwester, Margaret Stonborough-Wittgenstein. Es wurde ein nüchternes, dreistöckiges Gebäude, das im Stil der Moderne errichtet wurde, aber schon stark an die Architektur des Bauhauses erinnert. Heute ist hier das Bulgarische Kulturinstitut untergebracht.
– © Thibaud Hérem
Karl-Marx-Hof 1930 Der vom Otto-Wagner-Schüler Karl Ehn errichtete Karl-Marx-Hof ist der längste zusammenhängende Wohnkomplex der Welt und ein Paradebeispiel sozialen Wohnbaus: 1.382 Wohnungen bieten Platz für rund 5.000 Menschen. Gemeinschaftseinrichtungen sorgten dafür, dass die Bewohner miteinander und nicht nebeneinander lebten. In einem der aufgelassenen Waschsalons ist heute ein Museum zum „Roten Wien“ untergebracht.
– © Thibaud Hérem
Werkbundsiedlung 1932 33 prominente Architekten – darunter Josef Frank, Adolf Loos, Josef Hoffmann und Margarete Schütte-Lihotzky – schufen insgesamt 70 kleine Einfamilienhäuser im Grünen. Sie sollten die Vielfalt an unterschiedlichen Reihen- und Typenhäusern präsentieren und als Vorbilder für neue Siedlungen dienen. Es ging um eine maximale Raumausnützung bei gleichzeitiger Schaffung einer modernen Wohnkultur.
– © Thibaud Hérem
Secession 1898 Die goldene Kuppel ist weithin sichtbar: Die Secession, erbaut von Joseph Maria Olbrich, war ein „White Cube“ der ersten Stunde, eines der modernsten Ausstellungshäuser Europas. „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ prangt in großen Lettern über dem Eingangsportal. Im Erdgeschoß finden zeitgenössische Ausstellungen statt, im Untergeschoß ist Klimts „Beethovenfries“ zu bewundern.
– © Thibaud Hérem
Stadtbahn-Stationen 1899 Acht der unzähligen an den heutigen U-Bahn-Linien U4 und U6 gelegenen Stadtbahn- Stationen von Otto Wagner sind noch im Originalzustand erhalten: Schönbrunn und Stadtpark (U4) sowie Gumpendorfer Straße, Burggasse, Josefstädter Straße, Alser Straße, Währinger Straße und Nußdorfer Straße (U6). Am Karlsplatz befinden sich zwei besonders schöne Stationsgebäude.
– © Thibaud Hérem
Wienzeilenhäuser 1899 Die drei Häuser von Otto Wagner beim Naschmarkt bilden ein eindrucksvolles Ensemble: Das Majolikahaus (Linke Wienzeile 40) ist mit Fliesen verkleidet, die ein Blumenmuster zeigen. Das Eckhaus (Nr. 38) beeindruckt mit Ornamenten von Kolo Moser. Das dritte Haus (Köstlergasse 3) ist das schlichteste und wurde von Wagner zeitweise selbst bewohnt. Hier stand auch seine heute verschollene gläserne Badewanne.
– © Thibaud Hérem
Kirche am Steinhof 1907 Otto Wagner dachte an alles bei der Gestaltung dieser Anstaltskirche für psychisch kranke Menschen: Arztzimmer, Toiletten und Notausgänge sind hier ebenso vorhanden wie ein Becken mit herabtropfendem Weihwasser, um Infektionen vorzubeugen. Der Boden ist abfallend, damit auch Patienten in den hinteren Reihen noch gut zum Altar sehen konnten. Die Bleiglasfenster wurden von Koloman Moser gestaltet.
– © Thibaud Hérem
Urania 1910 Otto-Wagner-Schüler Max Fabiani errichtete das Volksbildungshaus mit Sternwarte am Donaukanal fast direkt an der Ringstraße. Heute sind hier auch noch ein Puppentheater, ein Kino und eine Bar untergebracht. Der Turm ist 36 Meter hoch. Und von 1911 bis 1928 wurde täglich um 12 Uhr ein von der Präzisionsuhr im Inneren ausgelöster Kanonenschuss abgegeben, nach dem die Wiener ihre Uhren stellen konnten.
– © Thibaud Hérem
Looshaus 1911 Adolf Loos hielt wenig von übermäßiger Beschmückung. Das sieht man an seinem Haus am Michaelerplatz, das wegen der fehlenden damals üblichen Fensterverdachungen „Haus ohne Augenbrauen“ genannt wurde. Der Kaiser ertrug den Anblick nicht und ließ die Fenster der gegenüberliegenden Hofburg vernageln. Ursprünglich wurde es für einen exklusiven Herrenausstatter errichtet, heute beherbergt es eine Bank.
– © Thibaud Hérem
Österreichische Postsparkasse 1912 Das Gebäude an der Wiener Ringstraße ist Otto Wagners Meisterwerk und einer der wichtigsten Bauten der Moderne überhaupt. Ein Sechstel der damaligen Welt-Aluminiumproduktion soll für den Bau verwendet worden sein – ein Meilenstein moderner Architektur. Wagner entwarf auch das gesamte Interieur: Teppiche, Möbel, Wandtäfelungen u. v. m.
– © Thibaud Hérem
Wiener Konzerthaus 1913 Stilistisch vereint das Wiener Konzerthaus Elemente des späten Historismus und des Jugendstils. Der Bau war Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionär: Die drei Säle liegen alle auf einer Ebene und können gemeinsam für eine Veranstaltung genutzt oder gleichzeitig unabhängig voneinander bespielt werden. Mehrere Buffets, ein Kaffeehaus und drei Restaurants sorgten damals für zusätzliche Unterhaltung.
– © Thibaud Hérem
Wittgenstein-Haus 1928 Der Philosoph Ludwig Wittgenstein plante (anfangs gemeinsam mit dem Architekten Paul Engelmann, später alleine) dieses Haus für seine Schwester, Margaret Stonborough-Wittgenstein. Es wurde ein nüchternes, dreistöckiges Gebäude, das im Stil der Moderne errichtet wurde, aber schon stark an die Architektur des Bauhauses erinnert. Heute ist hier das Bulgarische Kulturinstitut untergebracht.
– © Thibaud Hérem
Karl-Marx-Hof 1930 Der vom Otto-Wagner-Schüler Karl Ehn errichtete Karl-Marx-Hof ist der längste zusammenhängende Wohnkomplex der Welt und ein Paradebeispiel sozialen Wohnbaus: 1.382 Wohnungen bieten Platz für rund 5.000 Menschen. Gemeinschaftseinrichtungen sorgten dafür, dass die Bewohner miteinander und nicht nebeneinander lebten. In einem der aufgelassenen Waschsalons ist heute ein Museum zum „Roten Wien“ untergebracht.
– © Thibaud Hérem
Werkbundsiedlung 1932 33 prominente Architekten – darunter Josef Frank, Adolf Loos, Josef Hoffmann und Margarete Schütte-Lihotzky – schufen insgesamt 70 kleine Einfamilienhäuser im Grünen. Sie sollten die Vielfalt an unterschiedlichen Reihen- und Typenhäusern präsentieren und als Vorbilder für neue Siedlungen dienen. Es ging um eine maximale Raumausnützung bei gleichzeitiger Schaffung einer modernen Wohnkultur.
– © Thibaud Hérem
Illustration: Thibaud Hérem Texte: Robert Seydel