Bilder, Gemälde und andere Erinnerungen an Kaiserin Elisabeth, genannt “Sisi”, aus dem 19. Jahrhundert sind in Wien allgegenwärtig: in Museen, auf Pralinenschachteln, auf Postkarten – überall in der Stadt. Der Hype um Sisi ist aktueller denn je. Ihre Geschichte wird immer wieder neu aufgerollt. Jede Generation kreierte ihre eigene Version von Wiens tragischer Kaiserin. Der Fokus blieb all die Jahre gleich: Es geht um ihre Schönheit, ihre Kleider, Depressionen, Ess-Störungen, sportliche Exzesse und die Jagd nach der ewigen Jugend.
Die echte Frau hinter diesem über 125 Jahre lang kreierten Image bleibt im Hintergrund. Das berühmteste Portrait der Kaiserin wurde 1865 von Franz Xaver Winterhalter geschaffen und hängt heute im Sisi Museum. Es gilt als Ikone des Mythos Sisi und trug dazu bei, ihren Ruhm und ihre Schönheit weltweit zu verbreiten. Zum Start des Frauenmonats am 1. März wurde das Original-Gemälde, das jährlich Millionen von Menschen aus der ganzen Welt anzieht, verdeckt. Und zwar von einem neuen Sisi-Portrait, das den Blick der Besucher:innen von Äußerlichkeiten auf das Wesentliche lenkt.
Sisi’s New Portrait zeigt ein reduziertes, minimalistisches Gedicht mit Fakten über die Kaiserin, die hinter ihrem Image verloren gegangen sind.
© WienTourismus
© Bundesmobilienverwaltung/Foto: Gerald Schedy
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Remember women for who they were. Not for what they looked like.
Sisi’s New Portrait wird noch bis Ende März im Sisi Museum ausgestellt sein.
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© Vienna Tourist Board / Paul Bauer
Auch das Möbelmuseum Wien beteiligte sich an der Aktion. Besucher:innen sahen statt der Werkskopie des Winterhalter-Gemäldes „Sisi’s New Portrait“.
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© Vienna Tourist Board / Paul Bauer
Das Hotel Imperial an der prachtvollen Wiener Ringstraße, das nachweislich dreimal von Kaiserin Elisabeth besucht wurde, verhüllt bis Ende März die Winterhalter-Kopie.
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© Vienna Tourist Board / Paul Bauer
"Du willst Sisi sehen", beginnt das Gedicht, "wegen des Dramas, der Besessenheit, der vermeintlichen Depression." Damit wird genau das Bild heraufbeschworen, das wir im Kopf haben, wenn wir an Kaiserin Elisabeth von Österreich denken.
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© Vienna Tourist Board / Paul Bauer
„Doch wenn man nur sieht, was man sehen will, übersieht man die wahre Sisi", so ändert das Gedicht schnell seine Haltung und dekonstruiert unser Bild von Sisi.
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© Vienna Tourist Board / Paul Bauer
Stattdessen lenkt es den Blick auf Fakten über die Kaiserin, die durch den Fokus auf Äußerlichkeiten in den Hintergrund getreten sind. Kaiserin Elisabeth hat beispielsweise testamentarisch festgelegt, dass die Tantiemen ihres Tagebuches der Flüchtlingshilfe zugute kommen. Sie leistete außerdem einen entscheidenden Beitrag zur Autonomie des ungarischen Volkes.
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© Vienna Tourist Board / Paul Bauer
Doch es geht bei der Aktion nicht nur um Sisi. Die auffällige visuelle Erscheinung des Gedichts trägt dazu bei, die grundsätzliche Wahrnehmung von Frauen zu hinterfragen. Worte wie „beauty“ oder „dresses“ wurden so oft wiederholt, dass sie jeden Blick auf sich ziehen und die später angeführten Fakten damit ausstechen. Ein visuelles Konzept, das verdeutlicht, wie oft das Aussehen von Frauen bis heute ihre Taten und Fähigkeiten überschattet.
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Sisi’s New Portrait wird noch bis Ende März im Sisi Museum ausgestellt sein.
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Auch das Möbelmuseum Wien beteiligte sich an der Aktion. Besucher:innen sahen statt der Werkskopie des Winterhalter-Gemäldes „Sisi’s New Portrait“.
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Das Hotel Imperial an der prachtvollen Wiener Ringstraße, das nachweislich dreimal von Kaiserin Elisabeth besucht wurde, verhüllt bis Ende März die Winterhalter-Kopie.
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"Du willst Sisi sehen", beginnt das Gedicht, "wegen des Dramas, der Besessenheit, der vermeintlichen Depression." Damit wird genau das Bild heraufbeschworen, das wir im Kopf haben, wenn wir an Kaiserin Elisabeth von Österreich denken.
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„Doch wenn man nur sieht, was man sehen will, übersieht man die wahre Sisi", so ändert das Gedicht schnell seine Haltung und dekonstruiert unser Bild von Sisi.
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Stattdessen lenkt es den Blick auf Fakten über die Kaiserin, die durch den Fokus auf Äußerlichkeiten in den Hintergrund getreten sind. Kaiserin Elisabeth hat beispielsweise testamentarisch festgelegt, dass die Tantiemen ihres Tagebuches der Flüchtlingshilfe zugute kommen. Sie leistete außerdem einen entscheidenden Beitrag zur Autonomie des ungarischen Volkes.
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Doch es geht bei der Aktion nicht nur um Sisi. Die auffällige visuelle Erscheinung des Gedichts trägt dazu bei, die grundsätzliche Wahrnehmung von Frauen zu hinterfragen. Worte wie „beauty“ oder „dresses“ wurden so oft wiederholt, dass sie jeden Blick auf sich ziehen und die später angeführten Fakten damit ausstechen. Ein visuelles Konzept, das verdeutlicht, wie oft das Aussehen von Frauen bis heute ihre Taten und Fähigkeiten überschattet.
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