Strudlhofstiege im neunten Bezirk

Sie sind hier:

Auf Wiens historischen Stiegen

Die wohl berühmteste Stiege Wiens ist die Strudlhofstiege im neunten Bezirk. Sie wurde 1910 erbaut und ist mit ihren geschwungenen Treppen und grünen Geländern ein anmutiges Beispiel des Wiener Jugendstils. Die Anlage erinnert an Peter von Strudl, den Gründer der Akademie der bildenden Künste. Direkt an der Ringstraße liegt die Universität Wien, die von Heinrich von Ferstel zwischen 1873 und 1884 gebaut wurde. Imposant gestaltet sich vor allem das Stiegenhaus. Die dreiarmige, imperiale Philosophenstiege erinnert in ihrer Größe und Aufwändigkeit an eine Palaststiege. Angeblich aus Geldmangel wurde die Juridische Stiege etwas zurückhaltender gestaltet.

Im Ruprechtsviertel im ersten Bezirk, dem ältesten Stadtteil Wiens, sind die römischen Ruinen am Hohen Markt aus der Zeit des Legionslagers Vindobona, die berühmte Ankeruhr, der Vermählungsbrunnen und die Ruprechtskirche, die älteste Kirche Wiens, sehr sehenswert. Zusätzlich befindet sich zwischen Marc-Aurel-Straße und Sterngasse die Herzl-Stiege, benannt nach Theodor Herzl, dem Begründer der Zionistischen Bewegung. Neben der Stiege lagern römische Quadersteine, die in den 1960er Jahren freigelegt und als Fundamentsteine einer römischen Badeanlage identifiziert wurden.

Im sechsten Bezirk kommen Sie gleich an zwei beeindruckenden Stiegenanlagen vorbei. Die Fillgraderstiege ist im secessionistischen Stil gehalten und überwindet einen Teil des Niveau-Unterschieds zwischen Naschmarkt und Mariahilfer Straße. In den Stiegen-Innenräumen befinden sich ein Stehcafé und eine Galerie! Nicht weit davon liegt die dreiarmige Rahlstiege aus dem Jahr 1870.
Ein Schlechtwetter-Tipp für Stiegen-Fans im Schloss Schönbrunn: Werfen Sie unbedingt einen Blick auf die „Blaue Stiege". Zu Zeiten Josephs I. befand sich an ihrer Stelle ein Speisesaal mit einem himmelblauen Deckenfresko des italienischen Malers Sebastiano Ricci. 1745 erfolgte der Umbau in ein repräsentatives Stiegenhaus. Die Farbe des noch erhaltenen Deckenfreskos gab der Stiege den charakteristischen Namen.

Weitere Informationen:

Historische Stiegen: www.wien.gv.at/verkehr/brueckenbau/historischeanlagen
Hauptuniversität Wien: www.univie.ac.at
Schloss Schönbrunn: www.schoenbrunn.at

Artikel bewerten

Lust auf mehr?