Normalerweise entsteht ein Stadtviertel, in Wien auch Grätzel genannt, über Jahrhunderte hinweg. Es dehnt sich aus, entwickelt sich weiter, strukturiert sich um, bis eine charmante Mischung aus alt und neu übrig bleibt. In einer wachsenden Großstadt wie Wien sorgen Stadtentwicklungsprojekte dafür, dass solche Grätzel in wenigen Jahren wachsen - und jeder kann dabei zusehen.

Seestadt

Im 22. Bezirk Donaustadt entsteht gerade eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas: die Seestadt Aspern. Bis in die 2030er-Jahre sollen auf dem Areal rund um den angelegten Badesee mehr als 25.000 Menschen leben, arbeiten und sich aus- und weiterbilden. Aber schon jetzt lohnt sich ein Besuch.

Mit dem HoHo Wien steht hier das 84 Meter hohe und damit zweithöchste Holzhochhaus der Welt. Auch die Kulinarik ist hochwertig: etwa im Café Leo für Frühstück oder Snacks, im See22 für den größeren Hunger und Cocktails oder im Eissalon am Schwedenplatz. Das beliebte Eisgeschäft mit Stammhaus am Schwedenplatz in der Innenstadt produziert und verkauft hier. In der Buchhandlung Seeseiten werden Sie von Inhaber Johannes Kößler bestens beraten, wenn er den Bewohner:innen den Lesestoff nicht gerade selbst mit dem Fahrrad ausliefert. Und das ist lange nicht die einzige nachhaltige Initiative, die in der Seestadt gelebt wird.

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Sonnwendviertel und Quartier Belvedere

Auch rund um den Wiener Hauptbahnhof im zehnten Bezirk ist die Stadtentwicklung auf Schiene: mit dem Sonnwendviertel und dem Quartier Belvedere.

Das Sonnwendviertel ist ein zentral gelegenes Wohngebiet, das allen Ansprüchen einer modernen Großstadt gerecht wird. Der 70.000 Quadratmeter große Helmut-Zilk-Park (benannt nach einem der populärsten Wiener Bürgermeister) ist das grüne Zentrum. Für gutes Essen ist gesorgt: Mimi im Stadtelefant kocht ein abwechslungsreiches Mittagsmenü, der Feldhase überzeugt mit vegetarischer Küche und einer kleinen Auswahl an Bio-Produkten und Bio Mio bringt Lebensmittel vom Bauernhof mitten in die Stadt. Als Nachspeise unbedingt eine der außergewöhnlichen Eis-Sorten von Schelato probieren, wie zum Beispiel Erdbeer-Minze. Allen Fans von sauren Tropfen werden in der berühmten Essig- und Ölmanufaktur Gegenbauer fündig.

Das Quartier Belvedere auf der anderen Seite des Bahnhofs besticht vor allem durch die gläsernen Bauten des Erste Campus. Gleich daneben ragen die Parkapartments Belvedere von Renzo Piano in die Himmel. Der italienische Star-Architekt (u. a. Centre Pompidou in Paris und The Shard, Londons höchstem Gebäude) nun auch in Wien vertreten. Das Belvedere 21 gegenüber im Schweizer Garten ist der zeitgenössische Ableger des gleichnamigen Schlosses. Den besten Ausblick gibt's von der Aurora Rooftop Bar am Dach des Hotel Andaz.

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Nordbahnviertel

Am Gelände eines ehemaligen Frachtenbahnhofs entsteht eine weitere "Stadt in der Stadt": das Nordbahnviertel. Hier siedeln sich vor allem Jung-Wiener:innen und Familien an - dank Verkehrsberuhigung, Innenstadtnähe und perfekter Infrastruktur. Herzstück ist der großzügig angelegte Rudolf Bednar Park. Gleich nebeneinander liegen die beiden Bio-Lokale und Greißlereien Salon am Park und der Burgenländer.

Zwischen modernen Wohnhäusern gedeiht auf über neun Hektar Land auch das Gegenteil einer Stadt: die Stadtwildnis. Sie lockt mit einer für die Innenstadt beeindruckende Flora und Fauna, zwei Teichflächen und mehreren Spielplatz-Anlagen. Mit der Bruno-Marek-Allee hat das Nordbahnviertel sogar eine Flaniermeile. Tipp: Unbedingt in der Mikro-Rösterei Vogel Kaffee auf einen Espresso Tonic und Cheesecake vorbeischauen! Oder in der Bäckerei Gragger und Chorherr, die all ihren Gewinn in die Förderung von Bildung und Ausbildung von Menschen steckt, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind.

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