Florentina Pakosta in einem Atelier

Sie sind hier:

Zehn Fragen an Florentina Pakosta

Interview: Karoline Knezevic

1. Wo finden wir Ihre Kunst?

Einige der Werke sind Teil öffentlicher und privater Museumssammlungen: Albertina, Leopold Museum, Belvedere oder mumok. Oder in der Galerie Suppan Fine Arts.

Suppan Fine Arts

Habsburgergasse 5
1010 Wien
Florentina Pakosta in einem Atelier
© Paul Bauer

2. Beschreiben Sie Ihre Kindheit in Wien.

Ich wurde 1933 geboren – ein großer Teil meiner Kindheit fiel den schrecklichen Umständen des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Trotzdem gab es im Haus meiner Eltern schöne Momente. Hier wohne und arbeite ich bis heute.

3. Ihr Lieblingsort in Wien?

Ich bin im 22. Bezirk nahe der Alten Donau aufgewachsen. Da war ich immer gern. Die Natur in der Stadt ist ein Geschenk, das bewahrt werden muss.

4. Sie blieben trotz Kunststudien im Ausland in Wien. Warum?

Wer sich damals über zeitgenössische Malerei informieren wollte, musste nach Frankreich, Italien oder in die USA. Ich hatte aber nie die Absicht, lange im Ausland zu leben.

5. Ihr Weg zur Kunst …

… war kein leichter. Meine Eltern wollten, dass ich Ärztin werde. Die Kraft durchzuhalten holte ich aus meiner eigenen Arbeit.

6. Wie wurden Sie 1975 das erste weibliche Vorstandsmitglied der Secession?

Nach dem Studium war es üblich, sich einer Künstlervereinigung anzuschließen. Anders als das konservative Künstlerhaus erlaubte die Secession Frauen die Mitgliedschaft. Diese modern denkenden Kolleginnen setzten sich auch für mich ein.

7. Worauf wollten Sie mit den bekannten Männer-Portraits aufmerksam machen?

Männliche Machtgefüge waren allgemein vorherrschend. Meine großformatigen Herrscher-Portraits visualisieren Ironie und Kritik. Macht kann auch lächerlich wirken.

Florentina Pakosta vor ihren bekannten Männer-Portraits
© Holger Hollemann / dpa / picturedesk.com

8. Woran arbeiten Sie aktuell?

Aktuell arbeite ich an drei Trikoloren Bildern. Der Ukraine-Krieg hat in mir Erinnerungen des Zweiten Weltkrieges geweckt, die ich gerne vergessen hätte.

9. Wofür stehen die starken Farben in Ihren Trikoloren Bildern?

Ich wähle sehr intensive Farben. Formen mit scharfen Ecken und Kanten bringen den Kontrast noch besser zur Geltung. So verarbeite ich meine Emotionen.

10. Was lässt Sie positiv in die Zukunft blicken?

(Lacht) Ich bin fast 90, da hat man schon eine gewisse Gelassenheit.


Artikel bewerten

Lust auf mehr?