Sojabohnen Keimlinge

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Soja in Wien

Es ist kein Geheimnis, dass Wiener Wein in der Stadt prächtig wächst und gedeiht. Aber, dass auch Soja angebaut wird, und zwar gentechnikfrei und oft biologisch, ist für die meisten neu. Wie kam die bekannte Bohne von Japan nach Wien und wo gibt´s heute Soja in Wien?

Die Geschichte von Soja in Wien

Alles begann 1872, als der Agrarwissenschafter Friedrich Haberlandt (1826-1878), der bis heute als "europäischer Sojapionier" gilt, an die neu gegründete Hochschule für Bodenkultur in Wien berufen wurde. Dort unterrichtete er von 1872 bis 1878 und widmete sich hauptsächlich dem landwirtschaftlichen Pflanzenbau. Er war sogar als Experte für den die Bodenkultur betreffenden Bereich der Wiener Weltausstellung 1873 zuständig. Kein Wunder, dass die Sojabohne sofort sein Interesse weckte. Sie wurde auf der Weltausstellung in Wien in den Landesabteilungen von Japan und China das erste Mal international präsentiert. Haberlandts Erwartungen an die exotische Sojabohne waren hoch, vor allem in den Bereichen Volksernährung und Volkswirtschaft erhoffte er sich viel von der neuen Pflanze. Noch im Gartenpalais Schönborn – dem damaligen Sitz der Hochschule – startete Haberlandt mit den ersten Anbauversuchen. Bis heute gelten seine Zucht- und Anbaubestrebungen als Startschuss für die weltweite Erfolgsgeschichte von Soja.

Soja im Volkskundemuseum

Nach der Entdeckung auf der Weltausstellung in Wien ging der Soja-Siegeszug weiter. Dort, wo Soja seine Anfänge in Wien hatte – im Gartenpalais Schönborn – gründete Friedrichs Sohn Michael Haberlandt 1917 das Volkskundemuseum. Im Laufe der Jahre veränderte sich jedoch der Zugang zu Soja zunehmend, vor allem die Anbaumethoden und Auswirkungen auf Mensch und Natur sind heute umstritten. 2018 widmete sich ein vom Volkskundemuseum berufenes multidisziplinäres Symposium der kontroversen Thematik Soja und Stadtlandwirtschaft. Das war der Startschuss für das Soja-Projekt in Wien.

2023 wird das Projekt fortgesetzt: Das Volkskundemuseum lädt seitdem zur Online-Ausstellung „MuSOJAm“. In fünf Kapiteln geht das Museum auf die außergewöhnliche Stellung der Nutzpflanze Soja in der Gesellschaft ein und behandelt nicht nur die Geschichte, sondern auch tiefer gehende Fragen.

Soja aktuell in Wien

Die gängigen Anbaumethoden der Sojabohne als Monokultur mit hoher Klimabelastung haben zum schlechten Image der Pflanze geführt. Die Wiener Landwirtschaft geht allerdings den nachhaltigen Weg und baut Soja regional und klimafreundlich, meist zertifiziert und ohne Entwaldung an. Derzeit wird Soja in Wien auf 224 Hektar angebaut – und das zu 35 % ökologisch.

Was im 19. Jahrhundert mit Haberlandts Vision begonnen hat, ist heute Realität: Soja ist nicht nur eine Nutzpflanze, sondern eines der wichtigsten Lebensmittel in der fleischlosen Ernährung. Auch wenn die Wiener Küche dafür berühmt ist, besonders deftig und fleischlastig zu sein, gibt es in Wien mittlerweile viele vegane und vegetarische Alternativen. Vor allem in der veganen Küche wird viel mit Soja-Produkten gekocht. Wien hat einige besondere vegane Restaurants, die ganz ohne tierische Zusatzstoffe auskommen:

Volkskundemuseum Wien

Laudongasse 15-19
1080 Wien
  • Öffnungszeiten

    • Di - So, 10:00 - 17:00
    • Derzeit kein Ausstellungsbetrieb.

  • Barrierefreiheit

    • Haupteingang
      • stufenlos (Automatische Schiebetüre 180 cm breit)
    • Parkplätze Haupteingang
      • Behinderten-Parkplätze vorhanden
    • Weitere Informationen
      • Blindenhunde erlaubt
    • Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung

      Spezielles Vermittlungsprogramm für Sehbeeinträchtigte und blinde Besucher

    • Anmerkungen

      Stufenloser Zugang zur ständigen Schausammlung und zum Café. Sonderausstellungsräume im 1. Stock sind über Lift zu erreichen. Lift ist ein Lastenaufzug (Begleitung notwendig - fährt mit).

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